Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 07.04.2024

Teuflisch glatt

3465a7de-c66d-42ee-9476-da02b68be5a3_by_ute_quaing_pfarrbriefservice (c) Ute Quaing (www.pfarrbriefservice.de)
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Datum:
Do. 4. Apr. 2024
Von:
Ulrich Lühring

Ich möchte Ihnen heute eine Sankt-Martinsgeschichte erzählen.
Aber die hat nichts mit einem Bettler und einem Mantel zu tun, sondern mit dem Teufel und einer ganz gerissenen Versuchung.

Es gibt da nämlich eine Legende vom Heiligen Martin, die davon erzählt, wie der Teufel versucht, den Heiligen hinters Licht zu führen und auf seine Seite zu ziehen.

Und das kam so:
Martin sitzt in Tours nachts in seiner Mönchszelle und betet.
Der Teufel erscheint ihm, verkleidet ein einer herrlichen Lichtgestalt.
„Wer bist du?“ fragt Martin ihn.
„Ich bin der Auferstandene. Wirf dich vor mir auf die Knie“, antwortet der verkleidete Teufel.
Aber Martin traut dem Braten nicht und stellt die entscheidende Frage: „Wo sind denn deine Wunden? Zeig sie mir, dann will ich dir glauben!“
„Von was für Wunden redest du?“ antwortet die Erscheinung. „Ich bin der Auferstandene. Ich habe keine Wunden.“
„Mach bloß das du wegkommst“, ruft da Martin. „Ein Auferstandener ohne Wunden – das muss der Teufel sein.“

 

Der Schwindel ist aufgeflogen, weil Martin offensichtlich die Bibel gekannt hat, besonders das Evangelium dieses Sonntags.
Die bekannte Geschichte vom Thomas, der meist zu Unrecht als „der ungläubige Thomas“ bezeichnet wird.
Thomas wollte es eben genau wissen.
Und als die anderen Jünger, ihm berichten, sie hätten den Auferstandenen gesehen, sagt er: „Ich glaube erst, wenn ich selbst die Wundmale sehe.“

 

Vielleicht kennen wir die Geschichte viel zu gut, als dass uns dieses besondere Detail auffällt: Ausgerechnet die Wunden sind das Erkennungsmerkmal des Auferstandenen.

Ich finde das einen sehr spannenden Gedanken.
Und eine starke Aussage über Gott.
Wir feiern Ostern einen Gott, der stärker ist als der Tod, der aber das Leiden nicht wegwischt.
Auch der Auferstandene trägt die Wundmale, die Zeichen des Leidens weiter an sich.

Ein Sprichwort sagt: Die Zeit heilt manche Wunden. Aber die Narben bleiben.

 Im Evangelium ist sogar die Rede von offenen Wunden, was noch einmal etwas anderes ist als eine verheilte Narbe.

Für mich zeigt sich darin der Respekt Gottes – oder besser gesagt Gottes Solidarität mit dem Leben, so wie es wirklich ist.
Unser menschliches Leben ist nicht nur mit lichten Momenten versehen.
Leiden und Sterben gehören dazu.
Auch nach Ostern.

Ostern heißt nicht: Alles Leid ist weggenommen.
Alles Sterben ist vorbei.
Ostern heißt: Es gibt eine Perspektive über den Tod hinaus.
Es gibt Hoffnung über das Leid hinaus.

Christus zeigt sich als Auferstandener, als Sieger über den Tod, nicht als strahlender, unverwundbarer Superheld.
Er ist und bleibt gezeichnet – mit den Wundmalen.

Alles andere wäre falsch, unmenschlich.
Teuflisch glatt.

Ein Auferstandener ohne Wundmale – einer, der uns weismacht, nach Ostern gäbe es kein Leid und kein Sterben mehr: Wenn wir daran glauben, lacht sich der Teufel ins Fäustchen.

Predigtidee: Klaus Nelißen
(wdr2 – hörmal)

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Zwischen Hoffen und Zweifeln

Aus und vorbei,
nie wieder –
ans Kreuz haben sie Ihn geschlagen,
der gut zu allen Menschen war,
der Liebe nicht nur predigte,
der Sünder heilte und aufrichtete.

Aus und vorbei
Auch meine Träume
von Partnerschaft und Beruf,
von Kindern und Kirche.
Die Liebe lässt sich nicht leben,
so wie Er sie gelebt hat.

Verzagt kehren wir zurück,
zurück in unsere engen Grenzen,
gesteckt durch menschliche Willkür,
durch menschliches Versagen.
Nichts geht mehr,
wir gehen im Kreis, im Laufrad des Lebens.

Ab und zu lässt uns ein Gerücht aufhorchen,
dass nicht alles vergebens war,
dass Er doch lebt, geheimnisvoll wirkend.
Wir begegnen Ihm
und Er lässt uns neu leben, neu hoffen.
Sein Tod war doch nicht das Ende.

Irmela Mies-Suermann
In: Pfarrbriefservice.de

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Einen schönen Sonntag
wünscht
Ihr Ulrich Lühring