Geistlicher Impuls zum Sonntag - 14.01.2024

Die Szene im heutigen Sonntagsevangelium hat irgendwie etwas Peinliches.
Da geht Jesus am Jordan entlang und merkt offenbar, dass ihm zwei Gestalten hinterherschleichen. Er dreht sich um und fragt: „Was wollt ihr?“

Und die zwei fühlen sich richtiggehend ertappt. Was sagt man denn jetzt?
Die Aktion war ja alles andere als geplant.
Die beiden sind ja offenbar ganz spontan losgelaufen, als Johannes auf diesen Jesus deutete und sagte: „Das ist der, den ich meine.“
Groß überlegt haben sie wohl kaum, sondern sind diesem Unbekannten einfach gefolgt.
Aus Neugierde? Oder weshalb?

 

„Was wollt ihr?“

Ja, was wollen sie denn eigentlich?
Ich glaube, das wussten die beiden selbst nicht wirklich.

„Meister, wo wohnst du?“ plappern sie los.

Die Antwort klingt irgendwie verlegen, einfach so daher gesagt – so als wäre ihnen einfach nichts Besseres eingefallen.

 

„Was wollt ihr?“

Ich frage mich: Hätte ich eine bessere Antwort gehabt?
Hätten Sie denn eine bessere Antwort gehabt?

 

Ich weiß nicht, ob ich überhaupt eine Antwort geben könnte,

Was will ich eigentlich?
Was will ich von diesem Jesus?
Was suche ich heute hier in der Kirche?

Was erwarte ich von diesem Jesus, von Gott?
Gesundheit?
Glück im Leben?
Zufriedenheit?

Um was geht es eigentlich?

Die korrekte theologische Antwort lautet sicher: Um das Reich Gottes.
Aber was genau ist das?

 

Ich denke, meine Antwort ist wohl ähnlich unbeholfen wie die Antwort dieser beiden.

Interessant ist ja, wie es weitergeht.
Von irgendeinem Tadel ist da nicht die Rede - so nach dem Motto: "Wie, ihr wisst nicht einmal, was ihr von mir wollt..."

„Kommt und seht!“ – sagt Jesus.

Und die beiden gehen einfach mit.
Und sie sind bei ihm geblieben; und – wie man aus dem weiteren Verlauf des Evangeliums weiß – nicht nur für diesen Tag.

 

Vielleicht ist das ja die wirkliche Antwort auf die Frage: Was kann ich von diesem Jesus erwarten?

Eine Antwort kann ich nur dann finden, wenn ich mich auf den Weg mache mit IHM.
Wenn ich mich von IHM begleiten lasse.
'Wenn er an meiner Seite geht.

Es wird dann vielleicht jeden Tag etwas anders aussehen: das, was ich von IHM erwarte, was ich mir erhoffe und was ich wirklich brauche.

Es wird vielleicht für jeden Augenblick meines Lebens eine andere Antwort geben auf die Frage: „Was will ich denn eigentlich?“

Und ich werde es vielleicht immer wieder anders umschreiben, wer er für mich ist – und welche Bedeutung er für mich hat.

Und das heutige Evangelium macht mir deutlich, dass das ganz in Ordnung ist.
Es geht nicht darum, gescheite Antworten geben zu können.
Es geht darum, seine Nähe zu suchen, ihm zu folgen, mit ihm den Weg zu gehen.

Ich werde am Ende nicht mehr wissen.

Aber ich werde hoffentlich spüren, wie wichtig es ist, dass er mit mir geht und an meiner Seite ist.

 

Was wollt ihr?

Es macht schon Sinn, dass wir über diese Frage nachdenken.
Was suche ich bei diesem Jesus?
Was erwarte ich von Gott?

Aber wichtiger als eine kluge Antwort ist, dass wir jeden Tag mit ihm unseren Weg gehen.

Kommt – und seht.

Predigtidee: Jörg Sieger

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Was wollt ihr?

Ja, was suche ich denn bei diesem Jesus?
Was erwarte ich von Gott?

Wenn ich ehrlich bin, ist es wohl doch zuerst:
Hilfe in meinen persönlichen Problemen,
Trost in Notlagen,
Gesundheit und Zufriedenheit.

Vielleicht erwarte ich von Gott auch
eine Antwort auf meine Fragen und Zweifel.

Jesus sagt zu mir: Kommt und seht.
Er lädt mich ein, ihm zu folgen und mein Leben mit ihm zu teilen.

 

Was ich bei Jesus suchen und finden kann,
ist ein Freund, der mich versteht und annimmt wie ich bin.
Einen Freund, der mir zuhört und mir Mut macht.
Einen Freund, der mir hilft,
meinen Weg zu finden und zu gehen.

Kommt und seht.

Das die Einladung Jesu an mich.
Das ist die Einladung Gottes an mich.

Ulrich Lühring

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag,
Ihr

Ulrich Lühring

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Noch ein kurzer "Veranstaltungshinweis":

Samstag, 20. Januar 2024 - 14.00 Uhr
Hochamt der Karnevalisten
Pfarrkirche St. Barbara - Breinig

Weitere Informationen: www.st-barbara-breinig.de - Startseite