Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 19.11.2023

Deine Talente sollst du nicht vergraben

2020-11-15-33so-jkr-mt_25_14-30-01_by_martin_manigatterer_pfarrbriefservice (c) Martin Manigatterer (www.pfarrbriefservice.de)
2020-11-15-33so-jkr-mt_25_14-30-01_by_martin_manigatterer_pfarrbriefservice
Datum:
Sa. 18. Nov. 2023
Von:
Ulrich Lühring

Wer hat, dem wird gegeben – und er wird im Überfluss haben.

Dieser Satz im Evangelium stört mich jedes Mal, ja er regt mich auf. Es heißt ja, dass der Teufel auf den größten Haufen ... (Sie wissen schon), aber dass Jesus (und damit Gott) genauso verfährt...
Ist das bei Gott am Ende nicht anders, dass diejenigen, die haben, immer mehr haben – und die anderen in die Röhre gucken?

 

Sehen wir uns das Evangelium also genauer an.

Das Erste was mir dabei auffällt ist: Es geht nicht darum, dass der Herr unterschiedliche Löhne gibt, je nach dem Gewinn, den die Einzelnen erbracht haben. Letztlich bekommen doch alle das Gleiche: Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.
Dass derjenige, der fünf Talente erhalten hatte, am Ende fünf erwirtschaftete – und der, der nur zwei erhielt, auch nur zwei gewinnen konnte, das lag ja eigentlich schon in der Natur der Sache.
Der Erste hatte ja auch mehr Startkapital, mit dem er wirtschaften konnte.

Es geht also, wenn man es genau betrachtet, eigentlich nicht darum, wie viel die Einzelnen dazugewonnen haben.

Wirklich ärgerlich wird der Herr ja nur bei demjenigen, der das Talent, das er erhalten hatte, vergraben hat.

 

Vielleicht könnte man etwas überspitzt sagen: Es geht in diesem Evangelium nicht um Leistung, letztlich geht es um Mut.

Die Botschaft lautet: Traut euch!
Macht was mit den Fähigkeiten, die euch anvertraut wurden.
Und habt keine Angst, dass ihr den Erwartungen nicht gerecht würdet. Denn die einzige Erwartung, die Gott letztlich an uns hat, ist tatsächlich, dass wir unsere Gaben einfach einsetzen und eben nicht vergraben.

 

Diese Botschaft gilt heute sicher all denjenigen, die ganz schnell davon sprechen, dass wir ja eigentlich gar nichts machen könnten, dass alle großen Fragen ja von anderen entschieden würden – und wir nur kleine Rädchen im Getriebe seien.

Das heutige Evangelium hat eine andere Botschaft: dass wir sehr wohl etwas bewegen können.
Jeder von uns hat Talente erhalten – und die gilt es einzusetzen und nicht zu vergraben.
Und mit diesen Talenten können wir auch etwas bewegen.

Wir können das Klima retten – Sie und ich.
Wenn wir achtsam mit der Umwelt umgehen, Müll vermeiden, eben nicht die dicken Autos fahren und uns überlegen, was wirklich notwendig ist und was nicht.

Wir können für mehr Gerechtigkeit sorgen, indem wir in unserem Verantwortungsbereich niemanden übers Ohr hauen, indem wir offen und ehrlich miteinander umgehen, indem wir nicht hinterrücks andere schlecht machen.

Wir können die Welt zu einem besseren Ort machen, allein dadurch, dass wir an dem Ort, an den wir gestellt wurden, unseren Beitrag leisten. Dieser Beitrag mag so klein sein, wie er will, er ist ein Rädchen im großen Getriebe der Welt.

Niemand von uns kann nichts.
Das macht mir das Evangelium deutlich.
Jede und jeder von uns hat seine ganz spezifischen Gaben erhalten. Und die gilt es einzusetzen.

Habe den Mut dazu! Trau dich!
Nur derjenige, der gar nichts tut, liegt am Ende wirklich falsch.

 

Denn: Wenn ich das Wenige beitrage, das mir wirklich möglich ist (und sei es noch so wenig) - wenn ich das Meine tue, darf ich darauf vertrauen: Gott ergänzt den Rest.

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Verdichtete Zeit

„Eine halbe Stunde
dürft ihr noch spielen,
dann geht’s ins Bett!“

Eine solche Ansage
verändert das Spiel der Kinder
– radikal!

Neuer Schwung kommt herein,
die Sache wird intensiver:
Zeit ist knapp und kostbar!

Ja, solch eine Ansage
verändert alles.
Auch unsere Zeit ist begrenzt.

Gott hat keine Stechuhr,
und Zeit ist nicht Geld, bei Gott!
Christsein ist keine Akkordarbeit.

Doch die Befristung der Zeit
macht Altgewohntes neu.
Leben verdichtet sich.

„Jetzt ist die Zeit,
jetzt ist die Stunde ...“
Jetzt.

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Thess 5,1-6)

aus: Magnificat. Das Stundenbuch 11/2020, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de

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Einen herzlichen Sonntagsgruß
sendet Ihr
Ulrich Lühring