Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 27.08.2023

Schlüsselgewalt

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Datum:
Sa. 26. Aug. 2023
Von:
Ulrich Lühring

Vielleicht ist Ihnen das ja auch schon mal passiert: Nur mal schnell nach dem Briefkasten sehen oder nur schnell den Müll raustragen – und dann kommt ein Windstoß und die Haustür ist zu.
Und dann kommt die Erkenntnis: Ich habe keinen Schlüssel dabei.
Und ich stehe vor der vertrauten Haustür, die ich schon tausendmal aufgemacht habe – und ich komme nicht rein, weil ich keinen Schlüssel habe.

Selig, wer dann einen Ersatzschlüssel beim Nachbarn oder bei einem Freund hat.
Denn wenn man ohne den passenden Schlüssel vor einer Türe steht, da sieht man ganz schön alt aus.

 

Bei einer besonderen Türe, da sieht man dann ganz besonders alt aus. Ich meine die Himmelstür, für die ich auch einen Schlüssel brauche.
Und wie dieser Schlüssel aussehen muss, wie er beschaffen sein muss, davon ist im Evangelium immer wieder die Rede.

Der feste Glaube an Gott, das ist, wie Jesus immer wieder betont, der Schlüssel zu dieser Tür.
Die Liebe – die Liebe zu Gott, zu den Menschen und zu mir selbst brauche ich als Schlüssel für diese Tür.

Was aber, wenn ich genau den Schlüssel nicht finden kann?
Was mache ich, wenn ich wirklich ohne den richtigen Schlüssel vor dieser Himmelstür stehe?

 

Ich muss wohl, wie im richtigen Leben, auf jemanden warten, der den Schlüssel hat. Ich muss diese Tür nicht unbedingt selbst aufschließen. Es genügt, wenn jemand da ist, der den Schlüssel hat.

Im Evangelium ist die Rede von diesem „Jemand“, von Petrus: Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben.
Der Schlüssel wurde zum Symbol des Petrusamtes. Kein Bild von diesem Petrus ohne den Schlüssel.

Die entscheidende Frage ist jedoch, wozu wird er verwendet, dieser Schlüssel?
Zum Aufschließen oder zum Zuschließen?
Zum Ausschließen oder zum Einschließen?

Der Schlüsselinhaber hat zweifellos große Macht.

Was du auf Erden binden wirst,
das wird auch im Himmel gebunden sein.
Was du auf Erden lösen wirst,
wird auch im Himmel gelöst sein.
(Mt 16,19)

 Eine große Macht, aber vor allem eine große Verantwortung.
Dem Eljakim, dem in der heutigen Lesung die Schlüsselgewalt anvertraut wird, werden die Schlüssel Davids auf die Schulter gelegt.
Diese große Verantwortung ist auch eine Last.

Die Lesung wird da sehr deutlich: Der Vorgänger Schebna ist dieser Verantwortung nicht gerecht geworden. Und die Konsequenzen sind eindeutig:

„Ich verjage dich aus deinem Amt.
Ich vertreibe dich von deinem Posten!“
(Jes 22,19)

 

Das Symbol des Schlüssels in der Hand des Petrus bedeutet beides: Öffnen und Schließen.

Öffnen: Wir sollen eine offene, eine einladende Kirche sein. Es geht darum, die Menschen einzuladen, in unserer Gemeinschaft dem lebendigen und menschenfreundlichen Gott zu begegnen.
Dazu dürfen wir uns nicht einschließen, sondern müssen auf Menschen zugehen.

Aber es geht auch um das Schließen: Grenzen ziehen und auch den Mut haben, zu sagen: "Das geht so nicht."
Das Evangelium ist auch unbequem.

 

Der Schlüssel in der Hand des Petrus steht für die Verantwortung zum Öffnen und Schließen – ihr muss die Kirche gerecht werden, wenn sie nicht wie Schebna in der Lesung scheitern will und gefeuert wird.
Ich frage mich, ob es nicht genau das ist, was viele Menschen heute auf ihre Weise tun, wenn sie der Kirche den Rücken zuwenden?
Wäre es nicht an der Zeit, weniger zu schließen und auszuschließen – und mehr zu öffnen?

 

Und was ist jetzt mit der Himmelstür und mit dem notwendigen Schlüssel?

Ich setze da auf noch jemand, der sozusagen den „Generalschlüssel“ besitzt.

Denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor.
(GL 747,1.)
so singen wir in der Adventszeit.

Oder:
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab wo Schloss und Riegel für.
(GL 231,1.)

 

Diese Adventslieder passen haargenau zum heutigen Evangelium und dem Thema "Himmeltür - passender Schlüssel".
Selbst wenn diese entscheidende Tür wirklich klemmen sollte, dürfen wir fest darauf vertrauen, dass da jemand den entscheidenden Generalschlüssel hat. Jemand, auf den wir uns wirklich verlassen können.

Denn verschlossen war das Tor nur, bis Christus, der Heiland, trat hervor.

Predigtidee: Jörg Sieger
www.joerg-sieger.de

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Sonntags

Einmal in der Woche
lege ich alles ab
was mich begrenzt
Schlüssel – Termine – Gedanken und Worte

Einmal in der Woche
lege ich alles ab
was mich belastet
Ängst – Sorgen – Mühe und Trauer

Einmal in der Woche
lege ich alles ab
und werde still

und in der Leere meiner Gedanken
und in der Stille meiner Worte
finde ich dich

nach einem Text von Frank Greubel
www.pfarrbriefservice.de

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In diesem Sinne: einen gesegneten Sonntag.

Ihr
Ulrich Lühring