Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 30.07.2023

Was ist der Himmel?

172457_001_dieser_schatz_interessiert_nicht_by_peter_weidemann_pfarrbriefservice (c) Peter Weidemann (www.pfarrbriefservice.de)
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Datum:
Fr. 28. Juli 2023
Von:
Ulrich Lühring

In einem Katechismus für Kinder aus den 50-er Jahren habe ich gelesen:

Eins hab‘ ich mir vorgenommen:
In den Himmel will ich kommen.
Mag es kosten, was es will,
für den Himmel ist mir nichts zu viel.

Damit müsste man mal heute einem Kind kommen.
Aber wie ist das denn mit Ihnen: Würden Sie das so oder ähnlich „unterschreiben“?

Oder wäre unser Motto nicht eher:
Lieber Gott, mach mich fromm,
dass ich in den Himmel komm –
aber lass dir damit Zeit,
das Leben dauert ja leider keine Ewigkeit.

 

Es gab Zeiten, da haben die Menschen wirklich alles getan, um in den Himmel zu kommen.

Ich denke nicht nur an den Ablasshandel, wo auch die Ärmsten ihre letzten Groschen zusammengekratzt haben, um einen „Freifahrschein für den Himmel“ zu ergattern.
Das „Gebet um eine gute Sterbestunde“, dass mich der Tod so trifft, dass ich in den Himmel komme, ist heute eher aus der Mode gekommen.
Der Hintergrund ist natürlich, dass über Jahrhunderte mit der Furcht, den Himmel zu verfehlen, Druck gemacht wurde, Macht ausgeübt wurde.

Die Zeiten sind vorbei – Gott sei Dank.

Die aktuelle Haltung gegenüber dem Himmel ist doch eher, wie gerade schon zitiert:
In den Himmel wollen wir schon, aber es muss ja nicht jetzt sein.

 

Ich denke an die Erzählung vom Brandner Kaspar, der mit dem Tod Karten spielt, den Tod mit Kirschgeist betrunken macht, gewinnt und damit weitere 20 Lebensjahre bekommt.

Es gibt viele Witze, die aus dem Himmel eine Karikatur machen, da steht Petrus im Rauschebart am Himmelstor, von Engelchen umgeben.

Die moderne Ansicht über den Himmels spiegelt sich auch in Liedern wie „Wir kommen alle, alle in den Himmel“ oder „Der liebe Gott weiß, dass ich kein Engel bin – das mit dem Himmel, das kriegen wir schon hin“.

Ich denke, das alles sind auch Zeichen einer Verlegenheit. Wir wissen nichts Konkretes und dieses Nichtwissen wird dann spöttisch ausgemalt.

 

Die Frage, die mir das heutige Evangelium stellt, lautet daher:

Was ist denn der Himmel - für mich?
Und was bedeutet der Himmel jetzt, für mein Leben?

 

Im Bild vom Schatz steckt für mich aber auch noch eine andere, wichtige Dimension.

Es geht um einen Schatz. Einen Schatz kann ich suchen, finden, entdecken – aber nicht machen, nicht produzieren.
Für mich heißt das: Den Himmel ist keine Belohnung für ein moralisch perfektes Leben. Den Himmel kann ich nicht „verdienen“.

Ein bekannter Spruch sagt ja:
Wenn wir in den Himmel kommen, werden wir uns wundern,
wer alles da ist, von dem wir es überhaupt nicht erwartet hätten,
wer alles nicht da ist, von dem wir es sicher erwartet hätten –
und vor allem, das wir selbst da sind.

 

Wenn ich die Lesung noch mit dazu nehme, könnte man auch sagen: Das Himmelreich ist nicht etwas, sondern jemand.
Das Christentum ist eine Beziehungs-Religion.

So verstehe ich Paulus, wenn er sagt:
Das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.

 Es geht um die Liebe, die gelebte Liebe zu Gott, zu den Menschen und zu uns selbst.
Wenn der Himmel unendliche Liebe ist, wird damit nichts anfangen können, der nicht Liebe in sich trägt und Liebe gelebt hat.

Ich glaube immer mehr, dass das das „Jüngste Gericht“ ist: dass ich vor der unendlichen Liebe Gottes stehe und erkenne, wie wenig mein Leben damit zu tun hat, wie wenig ich damit zu tun habe.

Wie soll ich es denn eine Ewigkeit lang mit der unendlichen Liebe aushalten, wenn in mir keine Liebe ist?

 

So wie ich das Evangelium verstehe, ist der Himmel auch keineswegs auf das Jüngste Gericht und das Jenseits verschoben.

Der Bauer findet den Schatz mitten in der alltäglichen Routine des Ackerns.

Wir können in unserem Alltag immer wieder Perlen und Schätze finden und ahnen etwas vom Himmelreich.

Allerdings: Der Schatz im Acker hat auch nicht gleich geglänzt.

 

Die Frage an diesem Sonntag ist:

  • Wie stellen Sie sich den Himmel vor?
  • Was bedeutet der Himmel für Sie ganz persönlich?
  • Kommen wir „alle, alle in den Himmel“ – oder wie ist das?

Predigtidee: Klaus Heizmann
in: Gottes Wort im Kirchenjahr 2023

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träum weiter

träum weiter
von der neuen Erde
und dem neuen Himmel
und mal ihn dir genau aus
deinen Traum

damit die Erde
nicht stecken bleibt
im Alptraum
menschlicher Ausbeutung
und Herrschaft

träum weiter
damit dir
die Kraft zum Handeln
damit dein Licht
nicht ausgeht

träum weiter
als gäbe es ein Morgen

tu so
als käme es in erster Linie
auf dich an

hoffend
dass wir viele sind

vertrauend
dass der Schöpfer
Wort hält

dass er sich weiter
einschreibt in unsere Geschichte
die verheißene Geschichte
des Heils

Miriam Falkenberg
in: Pfarrbriefservice.de

Das Himmelreich

ist

seit Christi Himmelfahrt

auch
unterhalb

der Wolken

Klaus Jäkel
in: Pfarrbriefservice.de

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Einen Sonntag mit einem kleinen Stückchen Himmel für Sie,
wünscht Ihnen
Ihr
Ulrich Lühring